Lila Kartoffelsuppe



Passend zu Halloween hat unser Supermarkt um die Ecke blaue Kartoffeln im Sortiment gehabt. Ich habe schon sehr lange nach dieser Sorte gesucht, aber selbst in unserem großen Einkaufscenter, das wirklich unheimlich tolles Obst und Gemüse hat, gibt es meistens nur rosa Kartoffeln. Ich habe mich also riesig gefreut, als ich diese Knollen entdeckte und gleich zwei Säckchen mitgenommen.

Dann natürlich die große Frage: wie bereite ich die Kartoffeln zu, sodass ihre Farbe auch toll zur Geltung kommt? Entschieden habe ich mich dann für diese Suppe. Sie ist fein cremig und trotzdem würzig. Genau das Richtige im Herbst und natürlich auch zu Halloween.

Diese Kartoffelsorte enthält den natürlichen Farbstoff Anthocyan, welcher nicht nur besonders hübsch aussieht, sondern sich auch positiv auf unsere Gesundheit auswirkt, denn er hat eine antioxidative Wirkung und bindet freie Radikale im Körper. Des Weiteren wirkt sich der Bestandteil positiv auf den Blutdruck aus.

Gedeckter Apfelkuchen



Jede Jahreszeit verbindet man automatisch mit besonderen Gerüchen, Erinnerungen und natürlich auch mit Gemüse und Früchten, die dann ihre Saison haben. Herbst bedeutet für mich Apfelzeit, auch wenn es Äpfel inzwischen im ganzen Jahr zu kaufen gibt. Unsere Apfelbäume früher zu Hause trugen aber dann ihre Früchte und heute kann ich einmal schnell in den Garten meines Onkels huschen (ich frage natürlich vorher) und darf dort die besten Früchte von der Obstbaumwiese pflücken.

Neben Äpfeln in ihrer ursprünglichen Form, mag ich sie im Kuchenkleid besonders gern. Eine Zimtnote darf da nicht fehlen und in diesem Fall kommt noch ein Schuss Rum hinzu. Der Duft, der dann die Küche erfüllt, lässt mich träumen. Herbst, Wärme und Gemütlichkeit gehen einem dann bis unter die Haut.

Dann sollte man sich am besten eine warme Decke schnappen, einen schönen Kakao machen und sich damit an ein Fenster setzen. Und während man den Kuchen genießt, kann man die Blätter beim Tanzen beobachten oder ein schönes Buch lesen. Für mich darf es dann Petterson und Findus sein.

Champignon-Aufstrich mit frischer Hefe



Unsere Nachbarn in dem winzigen Ort, in dem ich die ersten Jahre meines Lebens verbrachte, hatten, welch ein Glück, auch Kinder in unserem Alter (uns = mein Bruder und ich), mit denen wir häufig spielten.

So waren wir irgendwann eine 8er Bande, mit der wir die tollsten Dinge erlebten. Wir besuchten einander, wir spielten gemeinsam draußen, wir schauten zusammen Sesamstraße um dann (es kamen im Anschluss nur langweilige Erwachsenen-Sendungen) wieder unser zuvor unterbrochenes Spiel aufzunehmen. Und was besonders wichtig war: wir aßen oft zusammen. Zumindest fühlt es sich heute so an, als hätten wir ständig gemeinsam Abendbrot gegessen. Ich glaube, häufig waren alle bei uns inklusive der Eltern. Aber daran kann ich mich kaum erinnern. Viel mehr erinnere ich mich an die Abende, an denen wir bei den anderen beiden Familien gegessen haben, schließlich kamen da auch mal ganz andere Sachen auf den Tisch.

Bei einer unser Nachbarfamilien gab es oft eine Champignonpastete aus dem Reformhaus. Oh, wie habe ich dieses Zeug geliebt. Dazu gab es eine Scheibe Vollkornbrot. Ehrlich, ich hätte mich reinsetzen können. Immer, wenn ich das wieder esse, muss ich an die Zeit denken. Daran, wie die Küche bei unseren Nachbarn roch, wie sich der Boden anfühlte, wo ich gesessen habe und wie ich mir die Postkarten und Bildchen auf ihrer Pinnwand über dem Küchentisch angeschaut habe.

Dieser Aufstrich ist jedoch leider relativ teuer. Aber es gibt ja fast nichts, was man nicht auch selbst machen könnte. Ich muss zugeben: genau wie diese Champignonpastete schmeckt dieses Rezept leider nicht. Aber es schmeckt mindestens genauso lecker.

Makkaroni-Auflauf mit Käsebröseln



Während meiner Studentenzeit habe ich an einem freiwilligen Studenten-Projekt teilgenommen. Es ging darum, innerhalb eines Jahres (also über zwei Semester) einen Rennwagen zu konstruieren, später selbst zu fertigen und am Ende mit diesem sogar an Wettbewerben teilzunehmen. Dieser Konstruktionswettbewerb nennt sich "Formula Student" und es nehmen weltweit Teams daran teil.

Ich interessierte mich zuvor nie für den Rennsport und eigentlich tue ich es bis heute immer noch nicht. Aber mein damaliger Kommilitone und heute bester Freund gehörte diesem Team an und erzählte immer voller Begeisterung, was er dort alles tat und bastelte und erdachte. Irgendwann überlegte ich: Probiere es doch einfach mal aus! Immerhin hatte ich keine Ausbildung vor dem Studium genossen und etwas Praxiserfahrung wäre sicherlich hilfreich.

Also schloss ich mich in der folgenden Saison auch diesem Team an. Es bestand aus etwas mehr als 40 Mitgliedern aufgeteilt in verschiedene Teambereiche. Einer der größten Meilensteine für uns war der sogenannte "Rollout", bei dem wir unseren Rennwagen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigten. Der Termin stand relativ schnell fest, Einladungen wurden verschickt, Plakate gedruckt. Der Termin galt also einzuhalten. Bis dahin musste der Wagen fertig konstruiert, aber vor allem auch zusammengebaut und idealerweise sogar fahrbereit sein. Ihr könnt euch also vorstellen: je näher dieser Termin rückte, desto stressiger wurde die Zeit im Team.

Und so kam es öfter dazu, dass viele Teammitglieder mehr Zeit als sonst in unserem Teamraum verbrachten. Gut, dass wir einen Bierkühlschrank und eine Mikrowelle hatten. Kulinarische Highlights konnte man damit allerdings nicht vollbringen. Irgendjemand ist dann immer zum Supermarkt in der Nähe gefahren. Und dort gab es ein Mikrowellengericht, welches es fast allen angetan hatte: Einen Makkaroniauflauf mit Käsebröseln. Den konnte man sehr gut in der Mikrowelle erwärmen und er schmeckte sogar wirklich gut. Vielleicht schwingen da inzwischen aber auch ein paar nostalgische Gefühle mit, wenn ich heute daran denke.

Seit meiner Zeit im Team gab es dieses erlesene Mikrowellengericht jedenfalls nie wieder, denn für zu Hause habe ich es nie gekauft. Weil ich ja glaube, dass man nahezu alle Fertiggerichte mindestens genauso gut selbst hinbekommt, war es jetzt endlich einmal an der Zeit, dieses Gericht zu Hause auf den Tisch zu bringen. Natürlich schmeckt der Auflauf nicht wie der originale und dieses Gericht ist wirklich sehr, sehr mächtig. Aber ich finde ihn lecker und er weckt Gedanken an die Studentenzeit.

Wer Lust hat sich zu informieren, was das Kieler Team alles auf die Beine stellt, findet unter "Raceyard" auf vielen Portalen zahlreiche Informationen und tolle Videos.

Hummus



Was tut man, wenn zu seinem Geburtstag ein unheimlich lieber Überraschungs-Übernachtungsgast kommt, welcher aber der einzige Veganer in der Runde ist und man nicht einmal für das eigene Frühstück besonders gut vorgesorgt hat? Im ersten Moment natürlich riesig freuen, dass dieser von weit hergereiste Gast da ist. Und im zweiten Moment Sorgen machen, dass er nicht genug zu essen bekommt.

Zum Einkaufen war es zu spät und am nächsten Morgen war Sonntag. Ich habe immer Eier, Zucker, Mehl und Milch im Haus. Daraus kann man tolle Dinge zaubern. Auch Cornflakes und Müsli sind vorhanden, genauso wie irgendetwas an Aufschnitt und Brot. Nur wirklich viel tolles Veganes, was bestenfalls nicht nur süß ist, das war zumindest an diesem Abend nicht zu finden. Die ganze Zeit über habe ich immer wieder überlegt, was ich wohl zum Frühstück kredenzen könnte.

Am Sonntag Morgen wurde ich früher wach als alle anderen Schlafenden um mich herum und bemühte halb verschlafen das Internet. Doch weder hatte ich einen Milchersatz im Haus, mit dem man Pancakes hätte machen können, noch hatte ich Bananen, die in vielen anderen Rezepten vorkamen. Ich war ratlos.

Doch dann fiel mir ein, dass ich vor nicht allzu langer Zeit eine Dose Kichererbsen gekauft hatte, weil ich unbedingt einmal Hummus ausprobieren wollte. Bisher war ich nur noch nicht dazu gekommen. Also schnell nach Rezepten gesucht, die besten Zutaten ausgewählt und ab in die Küche zum Ausprobieren. Mit Esslöffeln und Teelöffeln habe ich mich dann an eine Gewürzmischung herangefunden, die ich wirklich lecker fand. Und so wurde zum Frühstück der Rest der Meterbrote aufgebacken und dieses Hummus serviert. Ich hoffe, dass es meinem Überraschungs-Übernachtungsgast geschmeckt hat. Ich fand es jedenfalls sehr lecker und habe es im Laufe des Tages fast ganz aufgenascht. Und ich war heilfroh, dass ich einen würzigen veganen Aufstrich auf den Tisch bringen konnte.

Rotes Curry mit Kokosmilch



Normalerweise hätte ich mir ein Curry-Gericht mit Kokos in einem Restaurant nicht bestellt. Ich mag Curry zwar sehr gern, aber meist konnte mich die Kombination mit Kokosmilch nicht so sehr überzeugen. Als wir aber einmal ein neues Restaurant in der Nähe ausprobierten, in dem es viele verschiedene Mini-Portionen von asiatischem Essen gibt, landete auch so ein kleines Curry-Gericht auf meinem Teller. Ich fand das äußerst schmackhaft und die Kokosmilch darin richtig gut.

Nachdem ich diese Erkenntnis bei weiteren Restaurant-Besuchen immer wieder neu verifizieren konnte, war es endlich an der Zeit, dieses Gericht auch einmal zu Hause zu kochen. Entschieden habe ich mich für eine rote Currypaste, da diese einen mittleren Schärfegrad besitzt. Und an Gemüse habe ich ausgesucht, was mir schmeckt und was hübsch bunt ist. Eurer Fantasie sind da aber keine Grenzen gesetzt.

Man kann das Gericht sogar in einem sehr großen Topf in vervielfachter Menge für eine Party oder eine größere Gesellschaft kochen. Entweder verwendet man dann etwas mehr Flüssigkeit, sodass ein Suppencharakter entsteht oder aber man serviert noch Reis dazu, sodass sich jeder nach Belieben auffüllen kann. Lässt man Fleisch weg, verwandelt sich das Ganze zu einem sehr schmackhaften vegetarischen Gericht.

Prinzessinnentorte



Die Prinzessinnentorte stammt ursprünglich aus Schweden und zählt dort zu den beliebtesten und meistverkauften Torten. Traditionell ist sie in einem hellen Grün eingefärbt und mit einem Rosenblatt und Puderzucker dekoriert. Das ursprüngliche Rezept stammt aus dem Kochbuch der Prinzessinnen, das 1948 für die drei Prinzessinnen des schwedischen Königshauses erstellt wurde. Deren Lieblingstorte daraus war diese grüne Torte, die deshalb später den Namen Prinzessinnentorte bekam.

Diese Torte war eine der ersten, die ich selbst gemacht habe. Ich hatte das erste Mal in meiner eigenen Wohnung zu meinem Geburtstag eingeladen und wollte etwas servieren, was machbar, aber dennoch irgendwie besonders war. Ich durchsuchte mal wieder die Weiten des Internets und stieß recht schnell auf diese Torte. Die Bilder davon sahen toll aus und als ich die Zutaten las, dachte ich, dies sei das richtige Rezept. Die Torte funktionierte, schmeckte lecker und sah sogar fast so aus, wie ich es wollte.

Seitdem gehört diese Torte zu meinem Standardrepertoire, wobei sie nicht einmal immer gleich schmeckt. Ich variiere die Marmeladen und habe auch schon einmal ganze Himbeeren hinein getan. Manchmal mache ich sie mit Vanillepudding und manchmal mit Tortencreme. Am meisten Spaß und am meisten Arbeit macht mir aber das Dekorieren mit dem Marzipan. Nicht, dass es immer perfekt aussehen würde, aber sich Themen zu überlegen, mit Farben zu spielen und auch Zuckerperlen, Glitzerstaub und was man sonst noch so in der Backschublade findet, zu benutzen, macht einfach unheimlich viel Spaß.

Herbstsalat mit gebackenem Ziegenkäse



Als meine liebe Freundin zum Pizzaessen eingeladen war, fragte ich, womit sie gern ihre Pizza belegt haben möchte. Ich dachte immer, ich sei kreativ, was meinen Pizzabelag angeht. Aber da hatte ich mich getäuscht. Als Antwort bekam ich: "Ziegenkäse mit Walnüssen, Rucola, luftgetrockneter Schinken und eine Honig-Senf-Vinaigrette. Oh, hab Parmesan vergessen und Feigen." Das hatte ich mir zumindest noch nie auf die Pizza gelegt.

Freitag ist der Tag, an dem schon fast Wochenende ist. Meist mache ich früher Feierabend und dann fällt die ganze Last der Arbeitswoche ab. Ich habe Lust, etwas Besonderes zu essen und etwas mehr Zeit in der Küche zu verbringen als in der Woche. Schon die ganze Arbeitswoche über habe ich Hunger auf einen richtig schönen Salat gehabt. Und da fiel mir der Pizzawunsch meiner Freundin wieder ein. Inspiriert davon, habe ich mir einen leckeren Herbstsalat gezaubert.

Feldsalat ist eine meiner Lieblingssorten, denn ich mag die Farbe, die Art der Blätter und auch den Geschmack. Feigen, Nüsse, Birnen und Pilze sind für mich Gesellen des Herbstes und harmonieren toll zusammen. Senf ist sowieso eines meiner Lieblingsgewürze und Honig passt gut zu den Feigen. Ich mag gern zwei verschiedene Senfsorten benutzen, weil ich finde, dass es dem Dressing eine besondere Note gibt und zudem sehen die kleinen Senfkörnchen auch sehr hübsch aus. Wer aber nicht extra noch eine weitere Senfsorte kaufen mag, der kann natürlich auch einfach den Senf nehmen, der sich im Vorrat befindet. Weil ein Salat als Hauptspeise aber auch sättigen soll, fand auch der Ziegenkäse seinen Weg auf meinen Teller. Gebacken und mit Pankomehl umhüllt, bekommt er eine tolle Kruste und ist innen schön warm und leicht zerlaufen. Ein herrlicher Start ins Wochenende!