Makkaroni-Auflauf mit Käsebröseln



Während meiner Studentenzeit habe ich an einem freiwilligen Studenten-Projekt teilgenommen. Es ging darum, innerhalb eines Jahres (also über zwei Semester) einen Rennwagen zu konstruieren, später selbst zu fertigen und am Ende mit diesem sogar an Wettbewerben teilzunehmen. Dieser Konstruktionswettbewerb nennt sich "Formula Student" und es nehmen weltweit Teams daran teil.

Ich interessierte mich zuvor nie für den Rennsport und eigentlich tue ich es bis heute immer noch nicht. Aber mein damaliger Kommilitone und heute bester Freund gehörte diesem Team an und erzählte immer voller Begeisterung, was er dort alles tat und bastelte und erdachte. Irgendwann überlegte ich: Probiere es doch einfach mal aus! Immerhin hatte ich keine Ausbildung vor dem Studium genossen und etwas Praxiserfahrung wäre sicherlich hilfreich.

Also schloss ich mich in der folgenden Saison auch diesem Team an. Es bestand aus etwas mehr als 40 Mitgliedern aufgeteilt in verschiedene Teambereiche. Einer der größten Meilensteine für uns war der sogenannte "Rollout", bei dem wir unseren Rennwagen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigten. Der Termin stand relativ schnell fest, Einladungen wurden verschickt, Plakate gedruckt. Der Termin galt also einzuhalten. Bis dahin musste der Wagen fertig konstruiert, aber vor allem auch zusammengebaut und idealerweise sogar fahrbereit sein. Ihr könnt euch also vorstellen: je näher dieser Termin rückte, desto stressiger wurde die Zeit im Team.

Und so kam es öfter dazu, dass viele Teammitglieder mehr Zeit als sonst in unserem Teamraum verbrachten. Gut, dass wir einen Bierkühlschrank und eine Mikrowelle hatten. Kulinarische Highlights konnte man damit allerdings nicht vollbringen. Irgendjemand ist dann immer zum Supermarkt in der Nähe gefahren. Und dort gab es ein Mikrowellengericht, welches es fast allen angetan hatte: Einen Makkaroniauflauf mit Käsebröseln. Den konnte man sehr gut in der Mikrowelle erwärmen und er schmeckte sogar wirklich gut. Vielleicht schwingen da inzwischen aber auch ein paar nostalgische Gefühle mit, wenn ich heute daran denke.

Seit meiner Zeit im Team gab es dieses erlesene Mikrowellengericht jedenfalls nie wieder, denn für zu Hause habe ich es nie gekauft. Weil ich ja glaube, dass man nahezu alle Fertiggerichte mindestens genauso gut selbst hinbekommt, war es jetzt endlich einmal an der Zeit, dieses Gericht zu Hause auf den Tisch zu bringen. Natürlich schmeckt der Auflauf nicht wie der originale und dieses Gericht ist wirklich sehr, sehr mächtig. Aber ich finde ihn lecker und er weckt Gedanken an die Studentenzeit.

Wer Lust hat sich zu informieren, was das Kieler Team alles auf die Beine stellt, findet unter "Raceyard" auf vielen Portalen zahlreiche Informationen und tolle Videos.


ZUTATEN:
300 g Makkaroni
20 g Paniermehl
30 g Grana Padano oder anderer Hartkäse
30 g Gouda oder Butterkäse
20 g Pankomehl
10 Umdrehungen Pfeffer
1 EL Butter
1 gehäufter EL Mehl
125 ml Milch
200 g Sahne
200 g Sahneschmelzkäse
50 g Gouda
1/2 TL Salz
15 Umdrehungen Muskat
200 g Kochschinken


ZUBEREITUNG:
Die Makkaroni in reichlich Salzwasser bissfest kochen und abgießen. Ihr könnt die Nudeln entweder wenn sie etwas abgekühlt sind in mundgerechte Stücke schneiden oder aber ihr zerbrecht sie etwas, bevor ihr sie kocht. Natürlich könnt ihr auch kleinere Nudeln nehmen.

Das Paniermehl, frisch geriebenen Grana Padano und die 30 g Gouda in kleinen Stücken in einen Mixer geben und so lange durchmixen, bis sich homogene Käsebrösel gebildet haben. Anschließend das Pankomehl untermischen. Habt ihr kein Pankomehl da, dann könnt ihr stattdessen auch etwas mehr Paniermehl in den Mixer geben.

In einem Topf (ich nehme meist den kurz ausgewischten Topf, in dem ich die Nudeln gegart habe) die Butter zerlassen und warten, bis diese anfängt etwas zu knistern. Mehl und besonders Sahne und Milch solltet ihr schon offen und griffbereit neben dem Herd stehen haben. Die Butter sollte nicht braun werden. Sobald die Butter heiß ist und leichte Blasen wirft, das Mehl hinzugeben und gleich mit einem Schneebesen durchrühren. Sobald sich die Butter mit dem Mehl gut verbunden hat, etwas Sahne angießen und wieder verrühren. Aber aufpassen, jetzt kann es leicht passieren, dass etwas anbrennt. Geht alles zu schnell, könnt ihr ruhig die Temperatur etwas herunterdrehen. Ist die Sahne verrührt, gebt ihr wieder etwas dazu und rührt es, bis der ganze Becher leer ist. Anschließend gebt ihr nach und nach auch die Milch hinzu und verrührt zwischendurch immer alles gut, damit keine Klümpchen entstehen und nichts anbrennt.

Die Soße etwas aufkochen lassen und den Schmelzkäse hinzugeben. Auch die 50 g Gouda hinzugeben und so lange rühren, bis sich der Käse in der Soße aufgelöst hat. Vorsichtig mit Salz abschmecken und frischen Muskat hinzugeben. Die Soße vom Herd nehmen.

Den Kochschinken in feine Würfel schneiden.

Eine Auflaufform gut einfetten und die Hälfte der gekochten Makkaroni hineingeben, die Hälfte der Kochschinkenwürfel gleichmäßig darüber verteilen und auch die Hälfte der Soße darüber geben. Das Ganze mit den restlichen Zutaten wiederholen. Zum Schluss die Käsebrösel auf dem Auflauf verteilen und bei 180°C für etwa 25-30 Minuten in den Ofen geben, bis euch die Käsebrösel braun genug sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://kuestenkueche.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.