Quarkspeise mit Pfirsichen



Wenn meine Mama einen Nachtisch gemacht hat, dann war es früher oft diese Quarkspeise. Als Kind mochte ich sie jedoch nicht besonders gern. Sie war mir nicht süß genug und Quark war nicht meine Lieblings-Zutat. Ich habe das Ganze immer in Zucker ertränkt, bis ich es essen mochte. Auch später habe ich keine Luftsprünge gemacht, wenn diese Nachspeise serviert wurde.

Mein Männchen allerdings findet Quarkspeise unheimlich lecker und weil ich ihm gern seine Wünsche erfülle, habe ich mir den Nachtisch öfter bei meiner Mama gewünscht, wenn wir einmal bei ihr zum Essen eingeladen waren. Ich weiß nicht, was passiert war, aber der Nachtisch schmeckte viel besser als früher. Ich musste nicht nachsüßen und der Quark war viel cremiger, als ich ihn in Erinnerung hatte.

Auf Nachfrage gab Mama das Geheimnis preis: Sahne! Was auch sonst? Später zu Hause habe ich es einfach mal ausprobiert und inzwischen das für uns richtige Verhältnis von Sahne, Quark und Zucker gefunden. Mein Männchen sagt sogar, dass ihm meine Quarkspeise noch ein bisschen besser schmeckt, als die von meiner Mutter. Na, wenn das kein Kompliment ist!

Auch wenn der Nachtisch durch die Sahne mächtig wird, er ist genau so unheimlich lecker. Und wenn man ihn in hübschen Gläsern anrichtet, kann er sogar zu einem edlen Hingucker werden.

Apfel-Möhren-Salat



Meine Großeltern hatten in dem kleinen Dorf in der Probstei einen großen Bauernhof. Heute wird dieser von meinem Onkel bewirtschaftet. Als wir auch wieder in dieses Dorf zurückkehrten, zogen wir in ein Häuschen direkt neben dem Altenteil, in dem nun meine Großeltern lebten.

Mein Opa war zeitlebens darauf bedacht nicht verschwenderisch zu leben, insbesondere auch was Nahrungsmittel betraf. Zudem war es ihm sehr wichtig, die Gesundheit zu pflegen. Somit hat er nicht nur auf sich selbst aufgepasst, sondern auch auf den Rest der Familie.

Sein leuchtend grüner Daumen ist ihm bei diesem Vorhaben sehr zu Gute gekommen. In seinem Gemüsegarten wuchsen einfach immer die besten und leckersten Früchte. Oft haben wir davon etwas abbekommen. Meistens freiwillig, doch manchmal haben wir Kinder uns auch heimlich durch die Erbsenreben geschlichen und direkt in den Mund geschoben, was wir in die Finger bekamen.

Wenn wir Glück hatten, dann hat unser Opa eine große Schüssel Apfel-Möhren-Salat gemacht und jeder von uns durfte sich eine schöne Portion davon mitnehmen oder direkt in der Küche meiner Großeltern verspeisen.

Ich fand den Salat schon immer lecker, weil er süß und fruchtig ist und wenn man ihn etwas ziehen lässt, einen köstlichen Saft bildet.

Krabbensalat



Krabbensalat ist hier im Norden ein echter Klassiker. Den gibt es hier im Fischbrötchen aber natürlich auch zu Hause auf dem Tisch. Krabben und auch der Salat, den man kaufen kann, sind meistens gar nicht so günstig und umso mehr ärgert es mich, wenn ich im Supermarkt mal wieder einen Salat erwischt habe, in dem zehn Krabben in einem großen Topf sehr süßer Industrie-Mayonnaise schwimmen.

Weil am Wochenende Zeit für ein ausgiebiges Frühstück ist, habe ich mir einfach die Mühe gemacht, Krabbensalat so zu machen, wie ich ihn mag. Ich schnappte mir das Grundrezept für Mayonnaise meiner Mutter und wandelte so lange daran herum, bis sie so schmeckte, wie ich es mir vorstellte. Die Krabben hineingeschubst, vorsichtig umgerührt, abgeschmeckt und da hatte ich ihn, meinen Krabbensalat, der nicht nur nach Zucker schmeckt und man die Tierchen nicht mit der Lupe suchen muss.

Herbstliche Pizza



Eigentlich gibt es keine Jahreszeit, die ich lieber habe, als alle anderen. Ich finde, dass jede etwas Schönes und etwas Anstrengendes an sich hat. So kann ich mich fast immer auf jede Jahreszeit freuen. Nun steht der Herbst vor der Tür und klopft zaghaft an. Die Tage werden kürzer, die Blätter verfärben sich langsam. Gerade jetzt am Anfang mag ich es, dass die Luft schon langsam kühl wird, während die Sonne einem das Gesicht wärmt. Spazieren gehen macht zu dieser Zeit besonders Spaß, denn es liegt der Herbstduft in der Luft und wenn man wieder in die Wohnung kommt, dann fühlt man sich irgendwie ganz erfrischt und lebendig.

Die Bäume und Sträucher bilden rote und weiße Beeren aus, Äpfel werden langsam reif und die Sonne strahlt irgendwie liebevoller und goldener als im Sommer. Ich freue mich, wenn die Tage kürzer werden, auch wenn ich lange laue Sommerabende furchtbar genieße. Jetzt kehrt wieder Gemütlichkeit ein. Jetzt können wieder Kerzen auf den Fensterbänken aufgestellt werden, es ist wieder Zeit für warme Getränke und Einkuscheln in der Lieblingsdecke.

Und während ich im Sommer leichte und frische Gerichte bevorzuge, kommt nun die Lust auf herzhafte und herbstliche Gerichte. Ganz typisch für diese Jahreszeit ist natürlich der Kürbis. Aber auch Pilze und andere Knollen haben wieder Saison. Da mein Liebster ein wirklicher Pizza-Bär ist und sich oft Pizza wünscht, mag ich es, meine Pizza immer mal anders zu belegen. Heute habe ich für euch eine herbstliche Variante, mit leckerem Kürbis, erdiger Knolle und schmackhaften Pilzen. Die Crème aus Schmand und Meerrettich gefällt mir dabei ganz besonders, denn die gibt dem Ganzen eine herrliche Würze, eine leichte Schärfe und einen Hauch von Säure.

Tomaten-Chili-Butter



Eines meiner liebsten Restaurants in Kiel ist zufällig auch jenes, in welchem mein Liebster und ich unser erstes Date hatten. Es ist kein besonders schickes oder edles Lokal, es ist aber urgemütlich. Normalerweise lassen wir uns dort eine der vielen verschiedenen Pizzen schmecken, aber in diesem Sommer, als meine Mama aus dem Urlaub wiederkam, trafen wir uns dort mit der Familie am Abend im Sommergarten.

Weil es einmal etwas anderes sein sollte, als die übliche Pizza, probierte ich dort zum ersten Mal das Rumpsteak. Es war auch sehr lecker, aber was es mir besonders angetan hatte, war die Tomaten-Chili-Butter, die dazu gereicht wurde. Die schmeckte nicht nur geschmolzen auf dem Fleisch sondern auch als Dip für die Kartoffel-Beilage.

Natürlich musste ich das bei nächster Gelegenheit gleich nachmachen und habe jetzt meine liebsten Zutaten-Mengen herausgefunden.

Brot ohne Kneten - No Knead Bread



Schon oft bin ich über das Rezept für ein No Knead Bread gestolpert. Und fast genauso oft habe ich den Artikel einfach ignoriert. Ein Brot ohne Kneten klang für mich so, als sei das Ergebnis vielleicht ganz passabel, aber gewiss kein Hochgenuss.

Doch das No Knead Bread warf sich mir hartnäckig immer wieder in den Weg und ich fing an nachzudenken. Denn wenn das Ergebnis doch gut wäre und das Brot wirklich ohne Kneten auskommt, dann würde ich sehr einfach an ein gutes selbstgemachtes Brot kommen.

Und als ich dann mal wieder stolperte und mit der Nase auf dem Boden lag, probierte ich es einfach einmal aus.

Beim ersten Mal klappte es nur so mittelgut, weil ich die Rezeptbeschreibung offenbar falsch verstanden hatte. Aber schon beim zweiten Mal war ich von dem Ergebnis begeistert. Das Brot hatte eine schöne Kruste, sah toll aus und schmeckte wirklich lecker. Die Krume war luftig und locker.

Am tollsten schmeckt das Brot, wenn man es noch frisch und warm mit Butter und Bärlauchsalz isst. Allerdings ist es schwer zu schneiden. Möchtet ihr schöne schmale Scheiben haben, solltet ihr es eine Weile auskühlen lassen. Aber auch als Alltagsbrot macht es eine gute Figur und schmeckt sehr gut als Verpflegung für das Büro oder die Schule.

Das Rezept funktioniert übrigens auch mit Dinkelmehl. Ich habe es einmal mit Type 630 versucht und es hat sehr gut geklappt.

Pizzasonne



Partys, bei denen jeder etwas zum Buffet beitragen soll, finde ich persönlich total super. Der Gastgeber hat weniger Stress und es kommen meist die besten und leckersten Speisen zusammen. Wenn ich zu so einem Fest eingeladen bin, versuche ich nicht nur etwas Wohlschmeckendes sondern auch etwas optisch Ansprechendes mitzubringen, was in der Form zuvor vielleicht noch kein Gast kannte.

Auf einer meiner unzähligen Stöber-Touren in den Weiten des Internets, bin ich einmal auf ein Video gestoßen, das zeigte, wie man so eine Pizzasonne macht. Ich fand die Idee sofort klasse und habe das Rezept bei nächster Gelegenheit ausprobiert.

Optisch hat das auch sehr gut geklappt. Geschmacklich war es okay, aber durchaus verbesserungswürdig. Aufgeben wollte ich diese Idee aber keineswegs. Also haben mein Liebster und ich sinniert, probiert, optimiert und nun unsere Variante der Pizzasonne herausgearbeitet.